Lahme Schweine bringen weniger Leistung

Das Thema Klauengesundheit beim Zuchtschwein wird je länger je mehr wichtiger. Wenn ein Schwein lahm geht und starke Schmerzen hat, frisst es weniger. Es liegt auf der Hand, dass diese Tiere nicht die erwarteten Leistungen erbringen und frühzeitig ausgemerzt werden müssen.

Lahme Schweine bringen weniger Leistung

Eine erhöhte Remontierungsrate, geringer Leistung, längere Zwischenferkelzeit, weniger Anzahl lebend geborener Ferkel, mehr erdrückte Ferkel der lahmen Schweine kosten den Betriebsleiter sehr schnell viel Geld.

Was sind denn die Ursachen von "defekten" Klauen wie Wandrisse, Wandspalten, Kronsaumverletzungen mit anschliessendem Panaritium? Allgemein kann es an drei folgenden Gründen liegen: Fütterung, Haltung (Aufstallungssystem) und Genetik (Stellung der Gliedmassen). Die Bodengestaltung spielt eine wichtige Rolle, denn bei rauen Böden gibt es vermehrt Wandhornabschürfungen und Risse im Horn. Bei Spaltenböden können sich die Klauen, vor allem bei Rangkämpfen in den Spalten verklemmen, dabei kann das Klauenhorn teilweise gelöst werden. Wenn der Boden zu glatt ist, bei nassen Böden oder bei gefrorenem Auslauf im Winter, können die Tiere leicht ausrutschen, dadurch steigt die Verletzungsgefahr der Klauen beträchtlich. Tiere, bei denen eine Klauenpflege durchgeführt wird, können schneller wieder ohne Schmerzen laufen.

Die optimale Fütterung der Zuchttiere fängt beim Jager an. Es ist wichtig, dass diese Tiere im Wachstum nicht getrieben werden, damit sie ihr Fundament ausreichend aufbauen können, das heisst genügend Zeit haben um Mineralien in die Knochen einzulagern. Das ist der Grundstein für eine längere Nutzungsdauer. Etwa 99% des Kalziums, 80% des Phosphors und 66% des Magnesiums befinden sich im Skelett des Tieres. Das sind auch die wichtigsten Mengenelemente, die bei einem „Remontenfutter“ höher dosiert sein müssen, als bei einem Mastfutter. Im Normalfall ist genügend Magnesium im Futter, doch eine geringe zusätzliche Gabe schadet nicht. Wichtig ist jedoch, dass der Anteil an Kalzium und Phosphor stimmen. Das Vit D3, Biotin, Zink, Mangan und Kupfer sind wichtige Elemente für die Hornbildung. Ein Mangel an Biotin kann zu Klauenspalten, Sohlenrisse und zu geringem Klauenwachstum führen. Das Vit D3 ist wichtig, dass das Kalzium in die Knochen eingelagert wird. Nicht nur das Einhalten der bekannten Fütterungsnormen ist bei den Jungsauen wichtig, sondern auch die Zusammensetzung und Ausgewogenheit der Futterkomponenten, die mit ihren Eigenschaften beim Verdauungsprozess einen wesentlichen Beitrag für gesunde Klauen leisten. Nicht zu vernachlässigen ist eine Raufutterraufe im Auslauf, die gibt den Tieren ein gewisses Mass an Beschäftigung und somit die nötige Ruhe.