Schweinesignale

Schweine geben ständig Informationen über ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden ab. Die Kunst besteht darin, diese Signale aufzufangen und zu deuten. Ganz im Sinne einer Kontrolle und Verbesserung von Fütterung, Betreuung und Haltung der Schweine.

Schweinesignale

Die Grundbedürfnisse der Schweine

Es ist wichtig, nicht zu schnell Schlüsse zu ziehen, sondern sich immer wieder drei Fragen zu stellen: Was sehe ich? Warum ist das so? Was bedeutet das? Zum Beispiel:

Warum Koten die Sauen auf dem Liegeplatz?

Woher kommt der trockene Husten der Ferkel?

Sind die Aggressionen bei den Mastschweinen Kämpfe um die Rangordnung oder werden die Aggressionen durch Luftzug verursacht?

Bei den Beobachtungen sind immer die 7 Facetten der Grundbedürfnisse des Schweines, gemäss Dr. Kees Scheepens (Schweineflüsterer) zu berücksichtigen:

Ruhe:

Jedes Schwein verfügt über einen Liegeplatz mit einem angenehmen Mikroklima. Unruhe entsteht durch Rangkämpfe oder schlechtes Mikroklima.

Licht:

Die Lichtmenge und die Lichtdauer unterstützten einen normalen Biorhythmus. Licht ist mitentscheidend für eine gute Fruchtbarkeit.

Futter:

Jedes Schwein kann genügend Futter in der richtigen Zusammensetzung aufnehmen. Minimiert Stresssituationen und demzufolge Krankheitsausbrüche.

Wasser:

Jedes Schwein kann genügend Wasser aufnehmen.

Luft:

Jedes Schwein kann genügend Frischluft einatmen. Schlechte Luft oder Zugluft reduziert die Leistungen des Tieres.

Platz:

Genügend Platz für die Grundbedürfnisse wie Ruhe, Koten, Fressen und aktiv sein.

Gesundheit:

Jedes Schwein ist frei von Wunden und Erkrankungen.

Praxisbeispiele für Schweinesignale

Auf dem Bild sind Schweine im Hundesitz zu sehen. Sie halten sich gruppiert in einer Ecke auf. Auf den ersten Blick könnte das Bild auf eine Unterversorgung der Mineralisierungen hindeuten. Die Gruppierung in der Ecke zeigt dem Tierbetreuer aber deutlich auf, dass sich die Tiere im Luftzug befinden. Werden die Tiere über längere Zeit einem starken Luftzug ausgesetzt, werden sie aggressiv.

Zusammenfassung
Dem Schwein muss es „sauwohl“ sein, denn nur so erbringt es seine volle Leistung! Die Schweine sind normal 1/5 des Tages mit fressen und diversen Aktivitäten beschäftigt. Der Rest des Tages verbringen sie in Ruhe. Wenn beim Beobachten der Tiere etwas Besonderes auffällt, dann sollte man sich überlegen wieso das so ist und dann entsprechend handeln.