Zuchtsauen bedarfsgercht füttern

Eine bedarfsgerechte Fütterung der Zuchtschweine legt den Grundstein für eine erfolgreiche Säugendphase und für den nachhaltigen Zuchterfolg.

Zuchtsauen bedarfsgercht füttern

Tragende Sauen müssen vor dem Abferkeln eine optimale Körperkondition aufweisen. Für die Berechnung der optimalen Futtermenge müssen zusätzliche Faktoren, wie erhöhte Aktivität oder tiefe Umgebungstemperaturen berücksichtig werden. Zur Beurteilung der optimalen Körperkondition dient die Messung der Rückenspeckdicke und die Einteilung der Sauen in Konditionsklassen (BCS). Es ist sehr wichtig dass die Muttersauen 2-mal pro Jahr mit einem geeigneten Entwurmungsmittel entwurmt werden. Die Folgen eines starken Wurmbefalls sind: Durchfall, Darmentzündungen, Abmagern, Fressunlust, Kannibalismus, Blutarmut sowie negative Folgen auf die Fruchtbarkeit.

Jungsauen richtig vorbereiten
Jungsauen werden etwas zurückhaltender gefüttert als Altsauen. Besonders wichtig ist dabei eine optimale Körperkondition der Jungsauen vor dem ersten Belegen zu erreichen. Einerseits müssen sie über genügend Köperreserven verfügen, um eine mögliche unzureichende Nährstoffaufnahme während der Laktation zu überstehen. Andererseits neigen Jungsauen mit zu grossen Fettreserven vor dem ersten Belegen zu kleineren Würfen. Während der Trächtigkeit legen Jungsauen noch mindestens 50 kg an Lebendgewicht zu, weil sie sich noch im Wachstum befinden. Von diesem Zuwachs entfallen etwa 30 kg auf Wachstum und rund 20 kg auf die Trächtigkeit. Eine mangelhafte Energieversorgung kann sich wie folgt auf das negativ auswirken: Tiefe Geburtsgewichte, Kümmerer durch mangelnde Milchproduktion, ein verlängerter Intervall zwischen Absetzen und Brunst, vermehrtes Absterben der Embryonen sowie vermehrtes Umrauschen.

Fütterung in der Säugezeit
In der ersten Laktationswoche wird die Futtergabe entsprechend der Futteraufnahme langsam gesteigert. Danach sollte das Futter entsprechend des Energiebedarfs verabreicht werden. Wenn die Sau das Futter mit einer zweimaligen Gabe nicht frisst, dann sollte die Futtermenge über mehrere Gaben verteilt werden. Denn der Gewichtsverlust während der Säugendphase sollte nicht zu hoch sein. Je mehr Ferkel die Sau hat, desto wichtiger ist darauf zu achten, dass die Sau genügend Futter und Wasser aufnehmen kann. Diese Faktoren sind sehr wichtig, denn ein Ferkel benötigt 4.3 Liter Sauenmilch um 1kg an Gewicht zuzulegen! Wenn eine starke Abmagerung der Muttersau verhindert wird, wird die Sau eher brünstig, was die Zwischenferkelzeit verkürzt, zudem wird die Sau im Folgewurf mehr Ferkel produzieren, das sich positiv auf die Wirtschaftlichkeit auswirkt.

Flushing erhöht Ferkelzahl
Unter Flushing versteht man eine massiv erhöhte Energieversorgung der Sauen nach dem Absetzen bis zur Besamung. Das Flushing wirkt sich vor allem bei den Jungsauen positiv auf die Ferkelzahl und Befruchtungsrate aus. Nach dem Decken muss die Energieversorgung entsprechend der Sau und den Umweltfaktoren angepasst werden, ansonsten besteht die Gefahr, dass vermehrt Embryonen absterben.