Schweine Stickstoffeffizienz füttern

Das Wort Stickstoffeffizienz ist aktuell in aller Munde. Der Bund will und muss die Stickstoffemissionen reduzieren. Dies kann auf verschiedenen Schienen laufen.

Schweine Stickstoffeffizienz füttern

Zum Beispiel weniger Stickstoff auf die Felder ausbringen. Die Gülle mit dem Schleppschlauch ausbringen, offenen Güllensilos abdecken und weniger Protein in der Fütterung einsetzen.

Massnahmen bei der Fütterung
Mit einer gezielten Phasenfütterung kann der RP-Gehalt gesenkt werden und somit auch die Ammoniakemissionen. Wieso braucht es Rohprotein im Mischfutter der Schweine? Das Schwein braucht für ein gutes Wachstum und für die Produktion von qualitativ gutem Fleisch essentielle Aminosäuren wie Lysin, Methionin, Threonin. Sämtliche essentielle Aminosäuren sind im Proteinfutter wie Soja, Raps, Erbsen, Kartoffelprotein, enthalten. Gewisse essentielle Aminosäuren können auch zusätzlich verabreicht werden. Das sind vor allem Lysin, Methionin, Threonin, Tryptophan und Valin. Andere wichtige Aminosäuren wie Leucin können noch nicht einzeln zugesetzt werden, deshalb braucht es einen minimalen Rohproteingehalt im Schweinefutter.

Phasenfütterung
Mit der Phasenfütterung kann entsprechend der Bedarfsanforderungen vom Jager bis zum 110 kg Mastschwein gerecht werden. Entsprechend wird der Stickstoff- und Phosphoranfall minimiert. Damit der Start in die Mast auch tatsächlich gut gelingt, ist ein Vorheizen des Stalles in den Wintermonaten unumgänglich. Tiefe Futterverwertung, hohe Tageszunahmen und hohe Magerfleischanteile werden entsprechend mit der abgestuften Phasenfütterung erreicht. Eine optimale Phasenfütterung senkt die Futterkosten. Denn bei zu hoher Fütterungsintensität setzten die Mastschweine gerne Fett an, weil die Schweine das Potential nicht ausnützen können. In der Praxis hat sich eine, dem Gewicht entsprechend angepasste Futterkurve bewährt. Nicht zu vernachlässigen, bei einer erfolgreichen Mast ist sauberes Trinkwasser, das den Schweinen dauernd zur Verfügung stehen soll. Ein gesundes Stallklima fördert die Fleischqualität und ist Voraussetzung für hohe Tageszunahmen, denn für den Fleischansatz wird viel Sauerstoff benötigt. Bei einem guten Stallklima sollte der Ammoniakgehalt in der Luft unter 10 ppm sein. Dieser Grenzwert ist überschritten, wenn einem der Ammoniakgeruch in die Nase sticht. Eine gute Stallluft darf auf keinen Fall mit Zugluft erreicht werden, sonst muss mit Kannibalismus, Nervosität und schlechten Tageszunahmen gerechnet werden. Nicht zuletzt ist eine gute Beobachtung unerlässlich, damit rechtzeitig auf das Unwohl oder kranke Tiere reagiert werden kann.

Zusammenfassung
Die Futterkurve ist der Genetik anzupassen. Mit einer Phasenfütterung wird in jeder Mastphase der Nährstoffbedarf der Tiere abgedeckt. Daraus resultiert einen hohen Anteil an wertvollen Fleischstücken, hohe Tageszunahmen mit wenig Futterverbrauch und entsprechend tiefen Futterkosten.