Fruchtbarkeit beim Milchvieh

Was gibt es für Kriterien, damit man von Fruchtbarkeitsproblemen sprechen kann? Die häufigsten Kriterien sind Besamungsindex, der unter 1.8 sein soll, der Erstbesamungserfolg ist gut, wenn er 60% und höher ist und die NRR sollte 65% oder höher sein.

Fruchtbarkeit beim Milchvieh

Woran kann es liegen, dass die Kühe nicht richtig stierig oder nicht trächtig werden? Grundsätzlich ist die Fruchtbarkeit eine Faktorenkrankheit, bei dem Fütterung, Haltung, Management und Genetik miteinander zusammenspielen. Die Fütterung ist sehr wichtig und fängt in der Galtphase an. Die Galtphasenfütterung darf nicht zu Nährstoffreich sein, weil die Tiere in dieser Phase viel fressen dürfen und nicht hungern sollen. Wenn ein Mineralstoff eingesetzt wird, dann sollte es ein spezieller Galtphasenmineralstoff sein, damit es keine Imbalance gibt. Mit einer optimalen Galtfütterung können Stoffwechselprobleme wie Milchfieber vorgebeugt werden.

Nach dem Abkalben ist es sehr wichtig, dass die Kraftfuttergabe kontinuierlich gesteigert wird, denn nach dem Abkalben muss die Kuh viel Grundfutter fressen. Mit dieser Strategie wird sichergestellt, dass die Kalbekuh nicht in eine Acidose und dann in die Ketose fällt. Bei einer hohen Gabe Kraftfutter auf einmal, wird der Pansen-pH gesenkt. Ein tiefer Pansen-pH wirkt sich sofort negativ auf den Futterverzehr aus. Wichtig ist, dass die Kuh viel Energie zu sich nehmen kann, die Energiedichte sollte mindestens bei 6.0 MJ/kg TS liegen oder höher.

Damit der Pansen läuft, muss bei der Fütterung darauf geachtet werden, dass die Verdaulichkeiten von Energie und Eiweiss aufeinander abgestimmt sind. Denn wenn der Pansen gut läuft, frisst die Kuh mehr und somit bekommt die Kuh auch mehr Energie. Das bestehende Grundfutter muss mit dem richtigen Kraftfutter ergänzt werden. Eine gute und schnelle Wasserversorgung ist sehr wichtig, denn für die Produktion von 1 Liter Milch, werden ca. 4-5 Liter Wasser benötigt.  Nicht zu unterschätzen ist die Funktion der Leber. Die Leber ist in vielen Stoffwechselprozessen involviert und darf nicht verfetten. Es lohnt sich die Leberfunktion zu unterstützen, zumal die Leber auch im Hormonhaushalt eine wichtige Rolle spielt. Einen optimalen Leberschutz wird in vielen Startphasenfutter berücksichtigt. Kräuter, Cholin und Niacin unterstützen die Lebertätigkeit und den Stoffwechsel.

Wichtig für eine gute Fruchtbarkeit ist auch die Versorgung der Spuren- und Mengenelemente. Es ist darauf zu achten, dass das Ca: P-Verhältnis bei der ganzen Futterration 2:1 beträgt. Es ist deshalb wichtig, dass ein Milchviehfütterungsplan erstellt wird, damit ersichtlich ist, wie das Grundfutter und Kraftfutter mit dem Mineralstoff ergänzt werden muss, damit die Vitaminisierung und Mineralisierung richtig abgedeckt sind. Nehmen Sie mit uns kontakt auf und analysieren Sie ihre Fütterung.