Zellzahlen in der Milch reduzieren!

Die Höhe der Zellzahlen in der Milch unterliegt verschiedenen Einflussfaktoren. Es ist eine typische Faktorenkrankheit, die hohe Kosten verursachen kann (weniger Milch, Tierarzt- und Medikamentenkosten Qualitätsabzug, Mehrarbeit). Die Faktoren liegen bei mangelhafter Melkarbeit, Fehler bei der Melkanlage, Hygiene, Haltungsmängel und Fütterungsfehler.

Zellzahlen in der Milch reduzieren!

Melkmaschine und Melktechnik
Die Melkmaschine und die Melktechnik haben einen wesentlichen Einfluss auf die Höhe der Zellzahlen. Bei der Melkmaschine ist ein  periodischer und gewissenhaft durchgeführter Melkmaschinenservice die Grundvoraussetzung für ein schonendes Melken und somit tiefen Zellzahlen. Bei der Melktechnik ist es wichtig, dass hygienisch einwandfrei gearbeitet wird und kein langes Blindmelken gibt.

Fütterung
Den Kühen darf nur einwandfreie Raufutterqualität vorgesetzt werden. Verschimmeltes Futter gehört auf den Miststock und nicht in die Futterkrippe! Silage, das nach einer Nachgärung warm ist darf auf keinen Fall den Kühen vor gesetzt werden, denn dies wirkt sich sofort negativ auf die Zellzahlen aus. Bei der Fütterung ist vor allem auf die Acidose, Ketose und den Harnstoffwert zu Achten. Wenn der Harnstoffwert längere Zeit massiv über 30 mg/dl liegt führt dies zu hohen Zellzahlen und chronischer Gebärmutterentzündung sowie Klauenproblemen. Weil die Leber den hochgiftigen Ammoniak in weniger giftigen Harnstoff umwandeln muss. Wir empfehlen einen selenreichen Mineralstoff. Diese wirken unterstützend gegen zu hohe Zellzahlen.

Acidose / Pansenübersäuerung
Die subakute Pansenacidose zeigt sich durch reduzierte Wiederkautätigkeit, veränderte Kot-beschaffenheit, Unregelmässigkeiten im Futterverzehr, Milchfettrückgang, Lahmheiten, Fruchtbarkeitsstörungen und erhöhte Zellzahlen mit vermehrt Mastitis. Der optimale Pansen pH liegt bei pH 6.5, weil sich die hochspezialisierten Pansenbakterien, welche das Eiweiss, die Stärke und die Zellwände verdauen, sich in diesem Klima wohl fühlen. Für die Fütterung sind folgende Regeln einzuhalten: Genügend Struktur in der Ration verabreichen, Reihenfolge der Futtermittel (Nährstoffabbaubarkeit) beachten und Kraftfutter auf mehrere Gaben verteilen.

Ketose
Die Ketose oder Acetonämie ist eine Anhäufung von Ketonkörpern in der extrazellulären Flüssigkeit mit entsprechend vermehrter Ausscheidung über Milch und Harn. Die Acetonämie kann mittels Ketontest nachgewiesen werden. Eine subklinische Ketose hat zur Folge, dass die Milchleistung sinkt, die Zellzahlen steigen und die Fruchtbarkeit leidet. Zur Vorbeugung gegen die Ketose gilt; die Kühe nicht verfetten lassen und eine korrekte Anfütterung der Kalberkühe durchführen.