Plötzlich tote Schweine im Stall?

Plötzliche Todesfälle ohne Krankheitsvorzeichen, sind ein Zeichen für das HIS. Das HIS (Hämorrhagisches Intestinale Syndrom) oder auch Enterohämorrhagisches Syndrom (EHS), führt zu plötzlichen Todesfällen. Beim HIS kommt es zu einer Abdrehung des Darmes. Die toten Schweine erscheinen blass und der Bauch ist stark aufgetrieben.

Plötzlich tote Schweine im Stall?

Bei HIS verdreht sich das gesamte Dünn- und Dickdarmpaket um die vordere Gekrösewurzel so, dass ein Blutrückfluss in den Venen der Dünndarmregion nicht mehr möglich ist. Die Sektion bringt in diesen Fällen Klarheit. Denn ähnliche Symptome für Todesfälle können auch bei Magengeschwüren, Maulbeerherzkrankheit oder Ödem auftreten.

Die betroffenen Tiere zeigen eine vom Blut stark gerötete Darmwand und blutiger Darminhalt (siehe Bild). Der Tod tritt unter anderem durch den Überdruck, welcher vom Bauch- auf den Brustraum ausgeübt wird, auf.

Risikofaktoren

Ein grosses Risiko stellt die Flüssigfütterung dar. Die Hygiene von Futter und Futterleitungen müssen gut sein. Es dürfen weder im Wasser noch im Futter Toxine, Bakterien oder Hefen in grosser Anzahl sein. Die gasbildenden Hefen werden vor allem über das Futter aufgenommen. Die Hefen können anaerob und oder aerob überleben und ein tiefer pH macht ihnen nichts aus. Also müssen die Hefen mit Wasserstoffperoxid oder Lauge bekämpft werden. Sorbinsäure hilft sehr gut gegen Hefen wie auch gegen die Schimmelpilze. Bei den Bakterien sind es vor allem die Clostridien, welche gasbildend sind und für Todesfälle verantwortlich sind. Das Futter muss deshalb in seiner Zusammensetzung und in seiner Struktur so formuliert sein, dass sich die Clostridien und andere gasbildende Keime nicht explosionsartig vermehren können.

Vorbeugende Massnahmen

Die Reinigung der Futterleitungen und der Futtersilos muss periodisch vorgenommen werden, am besten nach jedem Umtrieb. Die Futterfallrohre sind mit der Spülmaus zu reinigen. Der pH der Futtersuppe sollte nicht über 4.5 sein. So können sich die Keime nicht ungehindert vermehren. Damit die Tiere keinen «Futterstress» haben und nicht zu viel Futter auf einmal fressen müssen, sollte die Anzahl der Fütterungen auf 4-5 Rationen pro Tag erhöht werden. Somit wird auch sichergestellt, dass der Magen den Futterbrei gut ansäuern kann und die schädlichen Keime abgetötet werden.