Dem «Sommerloch» vorbeugen

Eine erhöhte Umrauschrate stellt in vielen Sauenbeständen ein sehr grosses Problem dar, vor allem in den heissen Sommermonaten. Andere Fruchtbarkeitsstörungen wie Aborte, Mumienbildung, Totgeburten und Brunstlosigkeit treten dagegen eher sporadisch auf. Wer den Ursachen für das Umrauschen auf die Spur kommen will, muss dies genau abklären, wann das Umrauschen einsetzt.

Dem «Sommerloch» vorbeugen

Man unterscheidet zwischen regelmässigen Umrauschern innerhalb des physiologischen Rauscheintervalles von 18 bis 24 Tagen und unregelmässigen Umrauschern. Eine Erleichterung stellt der Einsatz von Sauenplanern dar, deren Auswertung frühzeitig Umrauscherprobleme erkennen lässt. Bei einer Umrauschrate von über 20% oder einer Abortrate von über 2.5% müssen die Ursachen umgehend abgeklärt werden. Bei regelmässigem Umrauschen innerhalb von 18 bis 24 Tagen nach der Belegung ist entweder keine Befruchtung erfolgt oder die Embryonen sind vor dem 12. Trächtigkeitstag abgestorben. Wenn die Brunstkontrolle unzureichend ist kann die Brunst leicht übersehen werden. Die KB sollte beim optimalen Besamungstermin (Reitertest) erfolgen. Zu späte Besamungen verursachen unnötige Kosten, bringen Umrauscher oder kleine Würfe. Die Spermaqualität leidet bei falscher Handhabung. Eine Lagerung über 20° C oder weniger als 15° C sowie starke Temperaturschwankungen sollten vermieden werden. Weitere Ursachen können im Managementbereich liegen. Stress kann Fruchtbarkeitsprobleme verursachen. Als Auslöser kommen häufiges Umstallen und Unruhe in neu zusammengestellten Sauengruppen in Frage. Extreme Temperaturschwankungen können auch zu erhöhten Umrauschern führen. Das legendäre Sommerloch ist und bleibt ein Phänomen. Diesbezüglich arbeiten wir mit dem Mineralstoff Optimix Fertility als Top Dressing um die Zahl der „Umrauscher“ zu senken.

Zeigt sich eine unregelmässige Brunst nach 25 bis 35 Tagen, hat die Befruchtung von Eizellen zwar stattgefunden, jedoch wurde die Trächtigkeit abgebrochen. In diesem Fall waren vielleicht weniger als fünf Embryonen angelegt oder es ist mehr als die Hälfte der Gebärmutter frei geblieben. Möglicherweise sind aber auch alle Embryonen abgestorben und resorbiert worden. Sterben die Früchte nach dem 35. Trächtigkeitstag ab, werden sie nicht mehr resorbiert, da das knöcherne Skelett bereits angelegt ist. Es kommt deshalb in diesen Fällen zur Mumienbildung oder zum Frühabort. Nicht zu unterschätzen sind die Pilzgifte (Mykotoxine). Ein Hygienekonzept bei der Flüssigfütterung ist das A und O um Umrauscher und Abgänge zu reduzieren. Das zugefütterte Grundfutter und die Einstreu müssen von einwandfreier Qualität sein. All diese Massnahmen helfen die Non Return Rate zu verbessern.